So treiben wir den Winter aus

Stimmband Nr. 174

  1. So treiben wir den Winter aus,
    durch unsre Stadt zum Tor hinaus
    und jagen ihn zuschanden,
    hinweg aus unsern Landen.
  2. Wir stürzen ihn von Berg und Tal,
    damit er sich zu Tode fall.
    Wir jagen ihn über die Heiden,
    dass er den Tod muss leiden.
  3. Wir jagen den Winter vor die Tür,
    den Sommer bringen wir herfür,
    den Sommer und den Maien
    die Blümlein mancherleien.
M.: Mitte 16. Jh.
T.: nach »Des Knaben Wunderhorn«, 1805

Aus grauer Städte Mauern

Stimmband Nr. 51

  1. Aus grauer Städte Mauern
    ziehn wir durch Wald und Feld,
    wer bleibt, der mag versauern,
    wir fahren in die Welt.
    |: Halli, hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt.
  2. Der Wald ist unsre Liebe,
    der Himmel unser Zelt,
    ob heiter oder trübe,
    wir fahren in die Welt.
    |: Halli, hallo, …
  3. Die Sommervögel ziehen
    schon über Wald und Feld.
    Da heißt es: Abschied nehmen,
    wir fahren in die Welt.
    |: Halli, hallo, …
M.: Robert Götz (1892-1978), 1920
T.: Hans Riedel (1889-1971);
Str.3: Hermann Löns (1866-1914)

Zugabe: »Frühlingsglaube«

aus: »Ich denke Dein …« Lieder der Frühromantik, Bökerhof 1996

  1. Die linden Lüfte sind erwacht,
    sie säuseln und weben Tag und Nacht,
    sie schaffen an allen Enden.
    O frischer Duft, o neuer Klang!
    Nun, armes Herze, sei nicht bang!
    Nun muß sich Alles, Alles wenden.
  2. Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
    man weiß nicht, was noch werden mag,
    das Blühen will nicht enden.
    Es blüht das fernste, tiefste Thal:
    Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
    Nun muß sich Alles, Alles wenden.
T.: Ludwig Uhland (1787-1862)
M.: Louis Spohr (1784-1859)